Reisebericht


Atlantik

 

Marokko (30.09.2008-06.11.2008)
Gran Canaria (06.11.2008-07.12.2008)
Gomera (07.12.2008 bis 24.01.2009)
Über'n Teich (24.01.2009-16.02.2009)

 

Die Überfahrt von Cascais/Portugal nach Salé/Marokko verlief sehr angenehm. Wir hatten frischen bis mäßigen, konstanten Rückenwind. Am Morgen des zweiten Tages hatten wir mit dem Cap Sao Vicente das letzte Stück Europa querab. Carpaccio mit Ruccola-Salat auf hoher SeeDie Schiffahrtsroute ´gen Mittelmeer querten wir unter Maschine, da gerade Flaute herrschte - die einzige auf dieser Tour. Kaum waren wir durch, war der Wind wieder da. Echt praktisch ! Wieder waren wir froh über unser AIS-System. Die Nächte waren mondlos und sternenklar. Das Wasser war unglaublich türkisblau. Delfine bekamen wir diesmal leider nicht zu Gesicht, aber jede Menge Vögel, die knapp über der zerfurchten Wasseroberfläche dahinsegelten. Wie schaffen die es, nicht von den Wellen erwischt zu werden? Ein Nachschlagebuch über die Lebewesen an und im Meer, wie ich es auf einer englischen Yacht gesehen hatte, wäre echt schön !

Nach 3 Tagen und 3 Nächten auf See liefen wir am 3.10.08 vor malerischer Kulisse in den Hafen von Salé ein. Wir werden im Doppelpack abgeholtDie Kasbah Oudaia von Rabat erhob sich majestätisch an unserer Steuerbordseite. Das linke Ufer war gesäumt von bunten Fischerbooten und zum Teil üppigem Grün in einer sonst ockerfarbenen Landschaft.
Wir hatten die Marina angefunkt, um an der Außenmole von einem Pilot-Service abgeholt zu werden, da uns genaue Unterlagen zur Einfahrt fehlten. Die Marina wurde erst zu Beginn des Jahres eröffnet und steht noch in keinem Handbuch. Die Flußmündung, die eigentlich recht flach ist, wird nun offensichtlich ausgebaggert. Wir wurden zum Empfangssteg geleitet, wo 2 Herren von Polizei und Zoll an Bord kamen. Sie waren ausgesprochen nett und höflich, guckten ein wenig in verschiedene Schapps und Schränke und nahmen unsere Pässe und Papiere mit. Einlaufen vor grossartiger KulisseImmer wieder hießen sie uns herzlich willkommen in ihrem Land, wollten wissen, ob wir schon mal da waren und freuten sich über die Kinder an Bord. Alles ganz korrekt und keine Frage nach Bakschisch.
In der Marina liegt man wie in Abrahams Schoß. Allerdings sind die Stege völlig unsinnig geplant: die Ausleger viel zu kurz, keinerlei Abstand zwischen den Stegreihen, falls wirklich mal von beiden Seiten Schiffe liegen sollten, die Boxen überflüssig breit. Da ab Mitte September Nebensaison herrscht, zahlen wir hier pro Woche nur so viel wie in Cascais pro Nacht in der Hochsaison.

Das Licht, die Farben und die Freundlichkeit der Leute hatten uns so richtig in Hochstimmung versetzt. Fischerboote auf dem Fluss Bouregreg und Rabat im HintergrundDer einheimischen Bevölkerung ging es ähnlich, denn der Ramadan war gerade zu Ende gegangen. Wir schlenderten gemütlich in die Medina und die Kinder erlebten erstmalig einen wirklichen Unterschied der Kulturen. Sie machten jede Menge spannende Entdeckungen. Marlene hatte es insbesondere ein Fotostudio angetan, wo man sich als Braut oder Prinzessin verkleiden konnte. Das finden die marokkanischen Mädchen wohl auch schön, denn wie wir gehört haben, lassen sie sich jedes Jahr zum Ende des Ramadans so fotografieren, bis sie aus dem Prinzessinnenalter heraus sind. In einem Café, in dem nach Landessitte ausschließlich Männer saßen, bestellten wir Cola für die Kinder und den typischen "Thé à la menthe" für uns Große. Zeitgleich stellte ich entsetzt fest, dass Marlene unter ihrem Röckchen in der Eile des Aufbruchs nicht einmal einen Schlüpfer angezogen hatte. Das hat außer mir hoffentlich keiner gemerkt. In einem einfachen Straßenlokal ließen wir uns überraschen, was uns nach unserer von heftigen Gesten begleiteten Bestellung am Ende serviert würde. Es war durchaus sehr lecker. Die Kinder waren so gesättig von den Eindrücken, dass Till auf die Frage, was heute am schönsten war, glatt antwortete: "Dass ich jetzt ins Bett gehen kann." Wir Großen hatten das Gefühl, endlich richtig bei unserer Reise angekommen zu sein.

Am nächsten Morgen drängelte Marlene bereits seit dem Aufwachen nach dem Fototermin. Marlene als orientalische PrinzessinSie konnte es kaum abwarten zu frühstücken. Dann stellte sich noch Besuch ein. Eine Engländerin mit ihrem 4-jährigen Sohn hatte uns vom Nachbarsteg aus erspäht und war wegen der Kinder gucken gekommen. Sie fand es bei uns "so well organized". Später besuchten wir sie und verstanden, warum sie bei uns so "amazed" war. Bei ihr herrschte blankes Chaos. Sie segelt im Übrigen mit ihrem Sohn allein, hat das 14m lange Aluschiff in Kroatien gekauft und baut es nach und nach ganz allein aus. Wie schafft sie das nur?
Im Fotostudio kamen wir genau richtig. Marlene suchte sich ein pink-goldfarbenes Gewand aus und ließ sich ankleiden, schmücken und schminken wie eine Diva. Mit ernster Miene posierte sie vor der Kamera.
Auch die Markthalle war spannend. Halbe Rinder wurden durch die Gegend getragen und man konnte beim Zerlegen zusehen. An einem anderen Stand waren zwei Männer gerade dabei, Würstchen abzufüllen. Es sah im Gegensatz zu Erfahrungen in anderen Entwicklungsländern alles sehr frisch aus. Kein Gestank und kaum Fliegen. schmale Gassen in SaléNatürlich konnte man auch Eier, Hühner, Gemüse und sogar Blumen kaufen. Die meisten Stände waren aber bereits geschlossen.
Nachmittags bekamen wir erneut Kinderbesuch. Ein marokkanischer Junge in Tills Alter wollte unbedingt auf ein Boot. Wir luden ihn kurzerhand ein, und da Till gerade am malen war, machte er gleich mit. Später kam noch der englische Junge vom Morgen und für mich als Dolmetscherin war es gar nicht so einfach, zwischen deutsch, englisch und französisch hin und her zu springen.
Beim abendlichen Spaziergang in die Stadt, um die Fotos abzuholen, wurde Till beinah von einem unbeleuchteten Moped angefahren. Lars hatte ihn zum Glück fest an der Hand und konnte ihn in die passende Richtung zurückreißen. Bemerkenswert fand ich, dass die Männer sofort anhielten, sich entschuldigten und nach seinem Befinden fragten. An der Verkehrsstrasse außerhalb der Medina ist es den Kindern zu lautWir haben später viele Verkehrskontrollen gesehen. Es läuft wohl auch eine Kampagne zur Verkehrserziehung, um die Autofahrer zu mehr Rücksichtnahme anzuhalten. Regelrecht erstaunt hat uns, dass die Taxis nur maximal 3 Personen mitnehmen dürfen und sich auch strikt daran halten. Das hat für uns den Nachteil, dass wir nie als ganze Familie mitfahren können. Insgesamt ist der Verkehr aber recht nervig, zumal die Marina direkt an der Verbindungsstrasse zwischen Salé und Rabat liegt. Bei der ASU würden wohl 80% aller Fahrzeuge durchfallen. Die Kinder haben sich an den großen Verkehrsstraßen bereits darüber beklagt, dass es ihnen zu laut sei. Das wundert uns ein wenig, wo sie doch selber oft so viel Radau machen und in der Kita ja auch nicht gerade Stille herrschte.

Medina von RabatAm nächsten Tag fuhren wir auf die andere Seite nach Rabat. Das Sammeltaxi setzte uns an einem Park gegenüber der Altstadt ab. Die Kinder entdeckten sofort einen Kinderspielplatz und schossen davon. Es gab schattige Alleen, einen Ententeich und ein Café, wo die Kinder Fanta bekamen. Cola war wohl wegen des Ramadanendes ausverkauft. Das öffentliche WC war eine Herausforderung für die Kinder. Sie waren ja bislang nur unsere Sitzklos gewohnt. Till hatte seine Probleme mit der Hockhaltung und verschob das Problem auf später.Jede Menge Schatztruhen
Die Medina von Rabat ist viel touristischer als in Salé. Die Kinder hätten am liebsten jede Menge intarsien- oder perlmuttgeschmückte Schatztruhen, goldene Teller, Zierdolche und Spielzeugkamele gekauft. Wir hielten uns an die wichtigen Dinge und kauften Brot. Es schmeckte so gut, dass es gleich wieder aufgegessen war. In der Hoffnung auf ein westliches Klo machten wir uns auf den Weg zu einem vielbesuchten Aussichtscafé, das uns empfohlen worden war. Tatsächlich konnte man dort herrlich sitzen, die Aussicht auf den Fluss, leckeres Gebäck und natürlich den obligatorischen Minztee genießen. Strassenleben in Rabat Vor der Kasbah-Mauer verkaufte jemand Zuckerwatte. Er hatte lange Pflanzenstiele dabei und drehte den auf ein Fahrrad montierten Kessel von Hand. Kostenpunkt umgerechnet 10ct. Wer kann da widerstehen?
Rückzu ließen wir uns von Fischern übersetzen. Das Boot war rammelvoll und ziemlich wackelig. Wir waren froh, als wir heile am anderen Ufer angekommen waren. Die meisten Einheimischen betrachteten es wohl nur als Ausflugsfahrt und kehrten zum Ausgangsort zurück.

In den Folgetagen machten wir noch verschiedene kleine Ausflüge, suchten (leider vergebens) eine Badegelegenheit, da der örtliche Strand zu schmutzig ist, erkundeten den Zoo mit seinen Berber-Löwen und vielen anderen Tieren usw.

Tour Hassan in RabatMausoleum von Mohammed V (Vater des amtierenden Königs)

Am 11.10.08 fuhren wir mit dem Zug nach Fes, dessen Innenstadt zum Weltkulturerbe gehört. Wir hatten mangels Gelegenheit kein Hotel reserviert und schoben uns mit unseren Rucksäcken durch die Menschenmassen in den engen Gassen.Quartiersuche in Fes Die Seitengassen waren oft unspektakulär. Hinter mancher Tür verbarg sich jedoch ein wunderschön restauriertes Haus mit prächtigem Innenhof. Die meisten dieser traditionellen Riads verfügen nur über wenige Fremdenzimmer, die im Nu ausgebucht sind. Im dritten hatten wir Glück. Ein Raum im Erdgeschoß war noch frei. Der Hof war mit schönen Mosaiken, Gipsstukkatur und bemalten Zedernholzflügeln geschmückt. Die Räume sind ziemlich finster, da die Häuser alle so gebaut sind, dass man möglichst viel Schatten bekommt. Nur auf der Dachterasse ist es sonnig und man blickt über die Dächer der Altstadt hin zu den umgebenden Bergen. Wir ließen uns treiben. Die verschiedenen Gewerke versammeln sich jeweils in einem Viertel. Seitengasse mit EselÜberall kann man den Männern bei der Arbeit zugucken. Es wird gehämmert und geschnitzt, genäht und gebacken. Wir erfuhren, dass den Handwerkern in der Innenstadt die Steuern erlassen werden, damit sie dort die alte Kultur weiterführen. Talaa kbira - die "Hauptstrasse" der Medina in FesJedes Viertel verfügt über eine eigene Moschee, eine Koranschule, eine Wasserstelle, ein Hammam und eine Bäckerei. Die Viertel sind nur durch Torbögen getrennt, die man ohne entsprechende Information kaum bemerkt. Ein Handwerker verdient nur ca. 8 Euro pro Tag. Erfrischung für den EseltreiberIn Diskrepanz dazu wird für Fotos, Gefälligkeiten etc. in der Regel ein Bakschisch von mindestens einem Euro erwartet. Alle "westlichen" Produkte wie Konserven, H-Milch, T-Shirts etc. sind mindestens genauso teuer wie bei uns. Alle im Land produzierten Sachen, insbesondere auch Gemüse und sogar Fleisch sind jedoch vergleichsweise billig. MessingarbeitenEs gibt quasi nirgendwo öffentliche Mülleimer. Die Ladenbesitzer und Imbisse haben in der Regel ihre eigenen Papierkörbe, ansonsten landet alles auf der Strasse, die aber jeden Morgen akribisch gekehrt wird. Da die Gassen so eng sind, gibt es natürlich auch keinen Autoverkehr, dafür regelmäßig beladene Maultiere und Männer, die einen Karren vor sich her schieben.
Vielleicht am Eindrucksvollsten war für uns die Gerberei. Hier wird noch wie im Mittelalter Leder gegerbt. Dazu braucht man jede Menge Taubenmist und natürliche Farbstoffe wie Minze (Grün), Indigo (Blau), Safran (Gelb), Henna (Braun) etc. Die Männer arbeiten bei bestialischem Gestank und stampfen mit bloßen Füßen in den Bottichen herum. Immerhin geschieht das Waschen der Felle inzwischen mechanisch mit großen Trommeln, die an Wassermühlräder erinnern.

Vorbereitung der Felle im Woll-Souktraditionelle Gerberei

Unser Führer erzählte uns, dass sein jüngerer Sohn für den Fall, dass er mit schlechten Schulergebnissen nach Hause kommt, in den Ferien mitarbeiten muß, damit er lernt, was schwere Arbeit heißt und sich entsprechend beim Lernen anstrengt.

Das Mausoleum von Moulay Ismail dürfen muslimische Frauen und Männer gemeinsam betretenBatha-Museum

Ist er gut genug, soll er lieber Anwalt oder Arzt werden. Reicht die Intelligenz nicht, so soll er wie sein älterer Bruder lieber in der Gerberei arbeiten, als arbeitslos zu sein. 120 Familien betreiben die Gerberei in einer Art Genossenschaft. Natürlich gegerbtes Leder stinkt nicht. Hier wird Ziegen-, Schafs-, Rinds- und Kamelleder verarbeitet und wohl in alle Welt exportiert.


Schausteller mit AffeAlle Eindrücke aufzuzählen führt einfach zu weit. Erwähnen sollte ich aber vielleicht noch, dass sich in der Altstadt von Fes die älteste Universität der Welt befindet, nämlich bereits aus dem 8. Jahrhundert. Der Zugang ist Nicht-Muslimen nicht gestattet (ebensowenig wie zu den Moscheen), ein Gesetz, das angeblich auf eine Anordnung der Franzosen aus der Zeit ihres Protektorats zurückgeht.

Trotz all der schönen Erlebnisse, war es eine recht anstrengende Zeit für uns als Familie. Die Kinder mußten in den Gassen natürlich die ganze Zeit an die Hand genommen werden, um nicht im Gedränge verloren zu gehen. Auch im Hotel sollten sie möglichst leise spielen, da der Innenhof alle Geräusche sofort weiterleitete.
Deshalb genossen wir es sehr, eine Nacht in den Bergen bei der berühmten Heilquelle von Sidi Harazem zu verbringen, wo wir den ganzen Hotel-Swimmingpool für uns allein hatten. Das Hotel selber war ein heruntergewirtschaftetes 60er-Jahre Objekt, wo die Touristen busladungsweise abgesetzt werden.

An der Quelle von Sidi Harazem füllen sich Einheimische Wasser ab und lassen sich auf prächtig geschmückten Pferden fotografierenDen Hotel-Swimmingpool haben wir ganz für uns allein

Die waren tagsüber natürlich auf Sightseeing, weshalb wir den Garten ganz in Ruhe genießen konnten. Um ein Haar hätten wir nicht einmal bezahlen müssen, da das Kartenlesegerät nicht mitmachte. Die Installation war nett gesagt "provisorisch". Leider funktionierte es am Ende doch, nachdem der Cheftechniker persönlich noch ein paar Mal die Drähte zusammengezwirbelt hat. Er fuhr uns im Anschluß selber zurück nach Fes zum Bahnhof, und wir erfuhren einiges über Land und Leute und die Veränderungen seit dem Amtsantritt des jungen Königs 1999.

Nächste Station war Meknes, eine Stadt, die durch Moulay Ismail, einem Zeitgenossen des Sonnenkönigs in Frankreich, geprägt wurde. Schönes Riad in MeknesEr ließ ganze Stadtviertel abreißen, um Platz für seine ehrgeizigen Palastpläne zu schaffen. Zehntausende von Sklaven schufteteten für ihn während seiner fast 50jährigen Amtszeit. Aber keiner seiner Nachfolger wollte in Meknes bleiben, und alles verfiel wieder. Innerhalb der ehemaligen Palastmauern befindet sich nun ein Golfplatz. Beeindruckend sind vor allem die Stadttore. Zum Gaudi ließen wir uns dafür mit einer Kutsche fahren. In Nepper-Schlepper-Bauernfänger-Manier hatte uns bereits kurz vor dem Hotel ein Mann in der Strasse angesprochen. Mohammed mit der Kutsche seines SchwagersEr würde eine prächtige Kutsche besorgen und sein "Bruder" könne hervorragend englisch. Wir hatten uns halbwegs drauf eingelassen, da die Kinder bei der Hitze etwas pflastermüde waren. Natürlich stimmte nichts von den Versprechungen und wir liefen doch zum Hauptplatz, wo die Kutschen standen. Dass wir die Kutsche hauptsächlich wegen der mangelnden Sprachkenntnisse und aus Prinzip abgelehnt hatten, war den Kindern schwer zu erklären.Beeindruckend sind die Tore in den Stadtmauern Stattdessen gaben wir vor, lieber mit einer der silbernen (Hochzeits-) Kutschen fahren zu wollen. Am Ende landeten wir bei Mohammed, der wie er später erklärte an der Reihe gewesen war, seine einfache Kutsche jedoch gegen die seines Schwagers getauscht hat als er merkte, dass wir auf eine prächtigere aus waren. Die 3 Euro Aufschlag für den "Bauernfänger" mußten wir trotzdem bezahlen, ein Prinzip, das auch für das Taxisystem gilt. Nach der offiziellen Tour begleiteten wir ihn bis zum Stall, weil wir sehen wollten, wo und wie mitten in der Stadt die Tiere untergebracht sind. Es hat uns so viel Spass gemacht, dass wir uns für den nächsten Tag noch einmal verabredeten. Unser Heimweg zum Hotel führte durch zum Teil überdachte, verwinkelte GassenAußerdem lud er uns am Freitag zum Couscous-Essen zu sich nach Hause ein. Das war für uns sehr eindrucksvoll. Dass Mohammed sehr traditionell lebte und dachte, hatten wir bereits gemerkt. Nicht zuletzt sein Vollbart und sein Gewand sprachen dafür. Wir hatten auch schon erfahren, dass er mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn in einem Raum der Wohnung, sein Vater mit seinem Bruder in dem anderen Raum wohnt. Überrascht waren wir, dass Männer und Frauen trotz Besuch getrennt essen sollten. Mohammed mit seiner eigenen Kutsche vor dem Tor am HauptplatzLars durfte nicht zu den Frauen genauso wenig wie ich zu den Männern. Bei den Männern drehte sich die gesamte Unterhaltung um religiöse Fragen. Lars hatte das Gefühl, regelrecht bekehrt zu werden. Da er kaum etwas gefragt wurde, war es mit der Zeit ein wenig langweilig. Mohammed verabschiedete sich am Nachmittag, da er noch mit Freunden verabredet war. Er hatte einen Freund organisiert, der etwas englisch sprechen konnte, aber von echter Unterhaltung konnte mangels gemeinsamer Themen nicht wirklich die Rede sein. Für mich war es dagegen echt spannend, mich mit den Frauen zu unterhalten, insbesondere später, als noch verschiedene gut französisch sprechende Freundinnen dazu kamen. Eine ganze Halle voller SüßigkeitenMohammeds Ehefrau Nizrine darf die Wohnung nie ohne ihren Ehemann verlassen und, wenn ich es richtig verstanden habe, sogar nicht einmal allein auf die Dachterasse gehen. Die Rechtfertigung für diese lebenslange "Gefängnishaft" liegt allein in den allgültigen religiösen Gesetzen, die nicht in Frage zu stellen sind. Sie stammt eigentlich aus einer liberaleren Familie und so ganz klar war ihr das wohl vor der Hochzeit nicht. Auszuhalten ist das sicher nur durch den regelmäßigen Besuch von Freundinnen und ihrer Mutter, aber zu langweilen scheint sie sich trotzdem. Medersa (Koranschule) von MeknesGanz so streng geht es in den meisten marokkanischen Haushalten wohl nicht zu, aber für viele Frauen ist nach der Ehe Schluß mit lustig. Die Werktätigkeit der Frauen führt derzeit auch eher dazu, neben sämtlichen Haushaltsaufgaben nun auch noch für den Familienunterhalt sorgen zu müssen, während die Männer z.T. arbeitslos ihren persönlichen Freuden nachgehen. Wirklich moderne Männer nach unserem Verständnis sind eine Rarität. (Bei uns ja sicher auch nur eine Minderheit!?). Sind bis 1999 fast alle Frauen maximal bis zur Grundschule gekommen und viele Analphabeten geblieben, so müssen jetzt alle - egal welchen Alters - das Lesen und Schreiben lernen. Für die höhere Schulbildung ist Französisch unerläßlich, da an den meisten Universitäten nur in selbigem gelehrt wird. Jungs und Mädchen gehen inzwischen zusammen zur Schule, was Mohammed nicht gut findet. OlivenverkäuferEr meint, es führe dazu, dass die jungen Leute weniger heiraten. (Würde ich hierzulande sicher auch lieber nicht).
Der Couscous war im Übrigen ganz ausgezeichnet, der beste, den ich je bisher gegessen habe. Wir bekamen Löffel, die anderen aßen mit den Fingern. Natürlich alle von einem großen Teller. Marlene wurde permanent gefüttert, vor allem, nachdem die Frauen herausgefunden hatten, wie gerne sie Fleisch ißt.Couscous bei Mohammed
Wir kamen erst spät in der Nacht mit dem Zug in Salé an. Vielleicht hatten wir uns zu sehr auf die Mitreisenden verlassen, die uns Bescheid geben wollten. Jedenfalls dauerte es zu lange, die Kinder zu wecken, Schuhe anzuziehen, alle Sachen zu schnappen... Als ich mit den Kindern zur Türe kam, die sowieso klemmte, rollte der Zug bereits wieder an und Lars konnte gerade noch seinen Rucksack wieder hineinwerfen und aufspringen. Königspalast in RabatDem Zugschaffner, der ausgerechnet unsere Fahrkarten nicht kontrolliert hatte, da Marlene auf meinem Bauch schlief, tat es sehr leid. Wir nahmen am nächsten Bahnhof einen Zug der Gegenrichtung und fuhren zurück. Das ganze Abenteuer hatte uns eine halbe Stunde gekostet. Reisen mit Kindern ist eben anders ! Zum Glück hatte der Taxifahrer ein Einsehen und nahm uns ausnahmsweise mal zu viert mit.

Marlene findet bei Ellen jede Menge Sachen zum Verkleiden

Nach dieser Ferienwoche genossen es die Kinder, einfach mal auf dem Schiff zu spielen. Inzwischen sind noch mehr Familien angekommen. Die Marokkaner müssen denken, dass die Hälfte aller Segler mit Kindern unterwegs sind. Leider sind keine deutschsprachigen Kinder dabei. Obwohl beide Kinder brav ihren Namen auf englisch sagen können, trauen sie sich doch nicht ohne unsere Begleitung auf die anderen Boote. Heute sah es jedoch schon fast so aus, als ob sich das bald ändert.
Zwei Tage lang hatten wir hier Dauerregen und ziemlich kühle Temperaturen. Zeit fürs Weiterkommen. Wir haben uns von einem Tischler Luken mit stabilen Fensterkreuzen und Moskitogaze anfertigen und verschiedene Arbeiten in der Pantry und an den Regalen machen lassen.
Familienausflug zur ChellahKatzen vor einem Schrein in der Nekropole Chellah
Das naß-kühle Wetter hielt länger an als uns lieb war. Der Marina-Manager behauptet sogar, so ein Wetter hätte er noch nie erlebt. Die Wäsche wollte nicht trocknen und fing nach 2 Tagen an zu stinken und mußte noch einmal gewaschen werden. Alle Welt kramte warme Decken hervor und Heizlüfter wurden geborgt oder gekauft.
Am 31.10. wurde nach britisch-amerikanischer Tradition Halloween gefeiert. Die Kinder kostümierten sich und zogen trotz Dauerregens von Boot zu Boot, um nach Süßigkeiten zu fragen. Die größeren Kinder hatten kleine Zuckertüten gebastelt und verteilten sie stolz an die jüngeren. Marlene verkleidet sich zu Halloween als KatzeAuf dem Katamaran "Double Helix" gab es Kürbissuppe und Kürbiskuchen, und später saßen wir alle zusammen und sangen zur Gitarre. Liz und Celia waren ganz begeistert von den vielen englisch-sprachigen Songs im Liederbuch "Das Ding" und gaben verschiedene Titel zum Besten. Ich spielte ein paar russische und deutsche Volksweisen und fand damit viel Anklang. In dieser Marina hat sich wirklich eine besonders nette Auswahl von Seglern zusammengefunden und man hatte das Gefühl, zu einer Art Kommune zu gehören.
Inzwischen stand fest, dass nicht vor dem 5.11.08 mit einem Weiterkommen zu rechnen war. Da uns der Hafenkoller so langsam einholte und wir den Kindern unbedinget noch Essaouira zeigen wollten, nahmen wir für 4 Tage einen Mietwagen, um die Hafenstadt dann eben auf dem Landweg zu erkunden - eine gute Entscheidung, wie wir vor Ort feststellten.

Am Sonntag, den 2.11.08 wurde ich bis auf die Haut durchnäßt, als ich das Mietauto vom Parkplatz an den Steg holen wollte. Wir gaben alle Pläne, eventuell doch noch in die Berge zu fahren auf und entschieden uns für die Küstenstrasse nach Essaouira. Portugiesische Festungsanlage in Al-JadidaDiese war landschaftlich wunderschön mit urwüchsigen bäuerlichen Gegenden, Lagunen, Salinen und dahinter ohne Autozugang kilometerlangen unberührten Stränden. In Al-Jadida machten wir Zwischenstop und besuchten eine alte Zisterne. Die Portugiesen haben hier eine Festung errichtet und einen Hafen angelegt, der derzeit aber nur von Fischern genutzt wird. Von der Kulisse her wäre es auch ein attraktiver Platz für eine Marina, aber der Yacht-Tourismus steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Später durchquerten wir die mit vielen Lichterketten geschmückte Töpferei-Stadt Safi. Mehrfach mußten wir Polizeistrassensperren passieren. Der König besuchte die Stadt, wie wir später erfuhren. Nach einer solchen Sperre gerieten wir unverhofft in eine monstergroße Stinkepfütze. Der Regen hatte wohl das Phosphatwerk reingewaschen, das daneben lag. Zum Glück ging der Motor nicht aus, aber der Gestank blieb uns noch fast 100 km erhalten, bis uns die nächste Riesenpfütze eine kostenlose Unterbodenwäsche beschehrte. Spät abends kamen wir an unserem Zielort an.
Eine Ferienwohnung in Essaouira mit KaminTeezeremonie der Kinder
Nach einigem Suchen fanden wir eine sehr schöne, bezahlbare Ferienwohnung mit 2 Schlafzimmern, warmer(!) Dusche und Kamin. Till und Marlene waren ganz begeistert. Dank unseres Heizlüfters, den wir mitgenommen hatten, war es auch bald gemütlich warm. Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt. Im Hafen herrschte quirliges Leben. Es wurden Netze gesäubert und geflickt, Fischköder an Haken gesteckt,Hafen von Essaouira Boote lackiert, Kähne ausgeschöpft, Eis in die Fischkutter verladen... Der nahegelegene Fluß hatte jede Menge Lehm, Geäst und Müll ins Meer gespült und die Schiffe schaukelten in einer ekligen rostbraunen Brühe. Die wenigen Yachten lagen sehr unruhig in 2. und 3. Reihe neben Fischerkähnen. Sanitäre Einrichtungen gab es natürlich nicht. Das wäre nicht der rechte Fleck für uns mit den Kindern gewesen.
In Essaouira hatten wir vor 6 Jahren besonders leckere Schweineohren in der Bäckerei erstanden und den Kindern davon vorgeschwärmt. Und wahrhaftig - diesen Kultort gab es immer noch. Nun saßen wir vergnügt im Hafen und knabberten am süßen Gebäck.
Nachmittags wanderten wir den Strand entlang Richtung Düne, wo man Kamel oder Pferd reiten kann. Kamelreiten am StrandVor allem Marlene war ganz scharf darauf. Aber erst mal wurde nichts daraus, da wir mit den Kameltreibern nicht handelseinig werden konnten. Stattdessen fanden wir im Strandgut einen kleinen kugelrunden Kürbis, mit dem sich herrlich Fangeball spielen und eine Murmelbahn bauen ließ. Und nun hatte es sich einer der Kameltreiber doch überlegt, auf unseren Preis einzugehen. So ließen wir uns auf den Wüstenschiffen über die Dünenwellen schaukeln, bis uns der Po weh tat. Selbst als der Himmel es wieder regnen ließ, blieben die Kinder fröhlich. Olsenbande in EssaouiraWohlgelaunt balancierten wir auf der Abgrenzung der Strandpromenade zurück in die Stadt, wo wir uns nach warmer Dusche etwas Eßbares suchten.
Am nächsten Tag machten wir uns bereits auf den Rückweg. In Safi war alles rot beflaggt für den Königsbesuch. Alle 50m war auf beiden Straßenseiten ein Fahnenmast eingebohrt. In der Stadt standen die Leute Spalier. Im Gegensatz zu DDR-Zeiten wohl aber freiwillig.
Nachmittags erreichten wir Oualidia, einen an einer Lagune gelegenen Ort, wo wir die Fahrt für eine Nacht unterbrechen wollten. Vom Hotel blickte man direkt auf die Lagune von OualidiaVon unserem Hotelzimmer konnte man das Wasser sehen. Ein idyllisches Fleckchen Erde - zumindest jetzt in der Nebensaison. Das wußte auch der alte König, der sich hier einen Palast bauen ließ. Die Kinder buddelten fröhlich am Strand und bei einem Spaziergang zu den Klippen bot uns ein alter Mann Seeigel an. "Alles mal probieren im Leben" heißt unsere Devise und ich machte einen tapferen Versuch. Es schmeckte ungefähr wie einmal am Ufer lang hingefallen und einen Schwapp Brackwasser in den Mund bekommen. Ganz praktisch gesehen, kann man davon eigentlich nur Hunger bekommen und ist es die Sache in meinen Augen nicht wert, die Tiere dafür zu töten, auch, wenn es angeblich gesund sein soll.

Am Mittwoch kehrten wir nach Salé zurück. Superleckeres frisches GemueseAn der Strasse hatten wir bereits das leckerste frische Gemüse erstanden. Wir nutzen das Auto für einen letzten großen Einkauf im Supermarkt. Dann mußten noch alle Papiere zum Zoll zwecks Ausklarieren. Am nächsten Tag wollten insgesamt 13 Schiffe auslaufen, die meisten in Richtung Kanaren. Wir hatten alle lange genug auf das passende Wetterfenster gewartet!

Am 6.11.08 liefen wir nachmittags bei schönstem Wetter aus. Das Lotsenboot manövrierte uns geschickt am Baggerschiff in der Mitte der Fahrrinne vorbei und als wir zum Abschied winkten, waren wir doch etwas wehmütig. So viel Freundlichkeit waren wir in diesem Land begegnet.
Unser nächstes Ziel war Gran Canaria, wo am 12.11. die Großeltern per Flugzeug eintreffen sollten. Viel Wind und Welle vor Gran CanariaDie 6 Tage sollten wir auch brauchen und leider blieb uns natürlich auch keine Zeit mehr für die Erkundung der vorgelagerten kanarischen Inseln Graziosa, Lanzarote und Fuerteventura, die wir nun im wahrsten Sinne des Wortes links liegen lassen mußten.
Die Überfahrt begann mit schönsten Dünungswellen, die bei den Kindern auf dem Vordeck zu Freudenjuchzern führten. Endlich wieder auf See! Wir hatten es fast schon verlernt. Bei schwachem Wind motoren wir ein bißchen, um Abstand von der Küste und eventuellen Fischernetzen zu gewinnen. Vor dem Einbruch der Dunkelheit zogen wir die Segel hoch. Und plötzlich hingen wir wieder an einem Seil fest. Böse Erinnerungen kamen hoch, aber diesmal ging es glimpflich ab und mit einem Schnitt konnten wir uns befreien. Eine Weile guckten wir noch ungläubig ins Wasser, aber es gab keinen Zweifel - wir machten Fahrt und das Ruder ließ sich auch frei bewegen.Pfannkuchen am 11.11.
Die Kinder sind, seit wir auf See sind, erstaunlich ausgeglichen. Der zweite Segeltag vergeht in Ruhe. Es sind immer noch viele Fischer in unserer Nähe, da wir quasi parallel zur Küste fahren. Einmal müssen wir ausweichen. Am 3. Tag frischt es deutlich auf. Auch die Wellen bauen sich entsprechend auf, aber bei ca. 5-6 Beaufort auf Raumschotskurs segelt es sich auf der Spica immer noch trocken. Nur das Windrad faucht in einem fort und geht einem damit auf die Nerven. Die Bordbatterien freut's. Die Nacht wird anstrengend mit vielen Schiffen (wo die nur alle hinwollen) und noch reichlich alter Welle bei nachlassendem Wind. Wir halten etwas östlich vor, da wir für den nächsten Tag Südwind erwarten. Der kommt auch wie erwartet und es wird vor allem Nachts spürbar wärmer. Die Tage vergehen mit Wache und Essen und Schlafen und Schule und wieder Wache und ... Am schönsten sind die Sonnenauf- und -untergänge und der Sternenhimmel mit seinen vielen Sternschnuppen. Mit Blockflöten Delfine anlockenWas hab ich mir nicht alles gewünscht. Einiges davon ist schon in Erfüllung gegangen. Nach 4 Tagen taucht Graziosa neben uns auf. Der Wind hat nach der Drehung wiedermal eine Pause eingelegt. Bis Gran Canaria sind es noch 2 Tage und Nächte. Lanzarote liegt je nach Sicht manchmal als schwarzer Schatten an Backbord, später Fuerteventura. Am 11.11. ist Sankt-Martinstag und Beginn der Karnevalzeit. Ich backe zum ersten Mal in meinem Leben Pfannkuchen (von Nicht-Berlinern auch "Berliner" genannt). Außerdem haben wir erstmalig seit Portugal wieder Delfine gesichtet. Ich habe sofort die Blockflöten rausgeholt, um die schlauen Tiere zum Verweilen zu anzuregen, aber sie hatten wohl anderes vor. Das einzige, was ich damit erreichte, war, den Skipper zu wecken. Naja, die Wachablösung war sowieso fällig. Außerdem entdeckte ich in der Entfernung den Blas eines Wals. Lars hat als Einziger bei dieser Fahrt zwei Meeresschildkröten gesehen. Sie lagen aber so schnell achteraus, dass es sich nicht lohnte, den Rest der Mannschaft herbei zu rufen. Am letzten Tag bekommen wir noch einmal heftig Wind. Das 1. Reff hatten wir sicherheitshalber nachts und seit wir in der Nähe der Inseln sind die ganze Zeit drin. Jetzt wird es Zeit fürs 2. Reff. Wiedersehen mit den GroßelternUnser Schiff macht treu und brav genau das, wofür es gebaut wurde. Es hebt sich bei jeder Welle und bringt uns ordentlich voran. So erreichen wir am 12.11. gegen Mittag den Hafen Pasito Blanco im Süden Gran Canarias. Keine 3 Stunden später sind die Großeltern bei uns an Bord und die Kinder ziehen für 2 Wochen um in ihre Bungalowanlage in Maspalomas. Wie wir gehört haben, hatten nicht alle Schiffe so eine glückliche Überfahrt. Einem Katamaran ist das Großsegel gerissen und 2 Schiffen ist die (elektrische) Selbststeuerungsanlage ausgefallen. Auf dem einen Schiff war die Mannschaft dadurch so entkräftet, dass sie 30 sm vor Lanzarote den Lotsendienst anrufen mußten. Warum sie nicht einen nähergelegenen Hafen ansteuerten, haben wir nicht erfahren. Wir sind bislang mit unserer Kombination aus Wind- und elektrischer Selbststeuerungsanlage recht gut gefahren und möchten keine von beiden missen.

Gran Canaria hat viel von seinem Charme durch den Massentourismus eingebüßt. Aber in unserem Fall war es genau das Richtige. Bungalowanlage von Omi und OpiMarlene lernt schwimmen
Die Ferienanlage der Großeltern hatte alles, worauf die Kinder so lange verzichten mußten. Ein autofreies, großzügiges Gelände, einen Spielplatz direkt vorm Haus, richtige Betten, gutes Essen und zur Freude der Kinder 3 schöne Swimmingpools. Der ambitionierte Großvater schaffte es denn auch, Marlene binnen einer Woche das Schwimmen beizubringen. Fragt sich nur, wer stolzer darauf war! Till entwickelte Fertigkeiten als Kellner, indem er sich und aller Welt mit Begeisterung Eis vom Büffet holte, je öfter je lieber. Farbarbeiten im SchiffWir Großen hatten Zeit für uns und das Schiff. Unter anderem galt es, frische Lackkratzer am Steven und den alten von Dänemark auszubessern. Die frischen Blessuren hatten wir uns zum einen beim Anlegen und dann noch Mal mitten in der Nacht geholt, als das Schiff durch den Schwell im Hafen wie wild in den Seilen hin und her hüpfte und trotz ablandigem Wind gegen den Steg stieß. Wie so vieles, machten wir auch diese Arbeiten zum ersten Mal und mußten unser Lehrgeld zahlen. Erst taten wir zu viel Härter in die Spachtelmasse, dann zu wenig. Warum können die Hersteller nicht einfach 2 Tuben machen, die bei gleicher Stranglänge das passende Mischungsverhältnis ergeben? Stattdessen empfehlen sie, die ganze Masse auf einmal anzurühren, damit es stimmt. So ein Blödsinn.
Endlich fanden wir auch Zeit, alles zu lüften, zu säubern und zu waschen, was so vor sich hingegammelt hatte. Alle Schapps offen stehen zu lassen, ist bei 4 Personen und der Enge einfach nicht drin. Die vor dem Start eingebauten Regale und die umgebaute Pantry wurden mit Hilfe von Beize und Lack dem Rest der Inneneinrichtung angepaßt und der Regalinhalt auf den Kinderkojen zwischengelagert.
Großeltern und Enkel in einem malerischen BergdörfchenAuf dem höchsten Gipfel Gran Canarias hat man einen tollen Blick auf den Tejde von Teneriffa
Abends trafen wir uns meist mit den Großeltern und unseren Kindern. Wir machten einen schönen gemeinsamen Ausflug in die Berge, spazierten durch ursprüngliche Bergdörfer und bewunderten die Aussicht vom höchsten Gipfel der Insel auf den Teide, den Vulkan der Nachbarinsel Teneriffa, der zugleich der höchste Berg Spaniens ist.
Besuch bekamen wir auch von "unserem Kamerateam". Wir posierten für ein Fotoshooting auf der Düne von Maspalomas und machten eine Kaffeefahrt mit der Spica. Wir hoffen, dass wir die Profi-Tipps in Zukunft umsetzen können. Anfang Januar soll vermutlich der nächste Fünfminüter im RBB zu sehen sein.Fotoshooting in den Dünen von MaspalomasFamilienfoto auf der Düne von Maspalomas

Sehr gefreut haben wir uns auch über den Besuch von Beate und Ecki aus Jena mit ihren Kindern Philip und Linus, die unweit der Großeltern einen Bungalow gebucht hatten. Die Kinder hatten bald raus, welcher Swimmingpool das wärmste Wasser führte. Till übte Kopfsprung und tauchte wie ein Fisch auf den Grund nach seinem Ritterpferd und Marlene traute sich am Ende auch, frei weg vom Beckenrand ins Wasser zu hüpfen ("ohne alles nur mit Badeanzug und ohne Festhalten" wie sie stolz verkündete). Da Philip mitten in der Ritterphase steckt, aus der Till noch nicht ganz raus ist, waren sich die beiden Jungs sowieso einig, welche Spiele am meisten Spass machen.
Wir erlebten alle zusammen den Start der ARC (Atlantic Rallye for Cruisers) in Las Palmas, der ursprünglich den Grund für die Terminwahl des Familientreffens abgegeben hatte.
Mit den Großeltern und Freunden fahren wir nach Las Palmas zum Start der ARCStartfeld der ARC
250 Segelboote starten hier gemeinsam ihren Törn über den Atlantik. Darunter sind Rennyachten ebenso wie Fahrtenboote, die natürlich in verschiedenen Kategorien gewertet werden. Wir hatten auch daran gedacht, uns anzuschließen, haben aber in Marokko verschiedene Segler getroffen, die uns davon abrieten, weil die Windverhältnisse so früh in der Saison zu instabil wären. Da wir zeitlich sowieso im Verzug waren, änderten wir gern unsere Pläne, um uns noch ein wenig auf den Kanaren umzugucken.
FeuerzangenbowleEinen Tag früher als sonst (Freitag vor dem 1. Advent), fand dieses Jahr unsere Feuerzangenbowle hier an Bord statt mit Beate und Ecki als Stammgästen. So gut mit Feuerlöschern waren wir noch nie ausgestattet gewesen, aber ich war doch froh, dass unsere Deckenverkleidung die Sache unbeschadet überstanden hat. Erst nach dem Abschied von Großeltern und Freunden wurde uns so richtig bewußt, dass das nächste Wiedersehen vermutlich erst in gut zwei Jahren sein wird.
Am letzten Tag in Pasito Blanco machten wir noch eine schöne Wanderung an der Küste entlang nach Maspalomas. Dabei war auch eine kleine Kletterpartie zu absolvieren, die die Kinder aber mit Bravour gemeistert haben. Wir stellen uns gut mit NeptunIn Maspalomas verdienten sich verschiedene Schauspieler ein Zubrot als "Statuen". Man mußte schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass es lebende Menschen waren. Bei den meisten Passanten löste es aber eher Irritation aus als dass es ihren Geldbeutel lockerte. Eine kleine Interaktion bringt sicher mehr.

Am 1. Advent motorten wir in die nächste Bucht nach Arguineguin, wo wir eine deutsche Familie mit ihrem selbstgebauten Katamaran "Hermann-Heinrich" kennenlernen wollten. Wir hatten schon einige Zeit in mail-Kontakt gestanden. Ihre Kinder Felix (13) und Marvin (11) kümmerten sich ganz reizend um unsere beiden und es war eine sehr glückliche Zeit insbesondere für Till. Aus den geplanten 1-2 Tagen wurde kurzerhand eine ganze Woche und am Nikolaustag gab es bei uns an Bord Kinderpunsch für die junge Generation und Feuerzangenbowle für die Großen. Inzwischen war auch ein weiteres deutsches Schiff mit Familienbesatzung per Zufall eingetroffen, das wir schon von Oostende kannten.
Selbstbau-Katamaran "Hermann-Heinrich"Die Kinder unter sich
Die Kinder paßten altersmäßig besser zu den Jungs und Computerspiele waren angesagt. Obwohl der Abschied schwer fiel, fuhren wir weiter nach Gomera, wo wir über die Feiertage bleiben und wieder in eine Art Alltag zurückfinden wollten nach der langen begegnungsreichen Zeit.
In der letzten Nacht in Arguineguin fanden Lars und ich wenig Schlaf. Als wir uns hinlegen wollten, hörten wir eigenartige Geräusche, die uns an Camping erinnerten. Und tatsächlich sahen wir, dass auf der Hafenmole vom Roten Kreuz Zelte aufgebaut wurden. Viele Menschen eilten geschäftig hin und her. Einige Zeit später hörten wir den Seenotkreuzer einlaufen. Bootsflüchtlinge Er hatte Flüchtlinge aus Afrika aufgelesen, die zum Teil auf Tragen und mit Rollstühlen in die Zelte transportiert wurden. Tote gab es, soweit wir gesehen haben, nicht. Die Menschen wurden mit Decken und Nahrung versorgt. Der Rettungskreuzer lief noch ein zweites Mal aus und mit Schutzanzügen bekleidete Männer entluden bei der Rückkehr Dinge, die in schwarzen Mülltüten verpackt waren. Später stiegen die Flüchtlinge in einen bereitgestellten Reisebus. Am Morgen war das Zeltlager abgebaut und nur noch die Müllsäcke waren vom nächtlichen Spuk übrig.
Bei der Überfahrt von Portugal nach Marokko konnte ich während meiner Freiwache nicht schlafen bei dem Gedanken, womöglich solchen Flüchtlingsbooten auf offener See zu begegnen. Wie wir erfahren haben, fahren die meisten jedoch von Mauretanien zu den Kanaren, wobei besonders günstige Wetterlagen abgewartet werden. Die Überfahrt dauert wohl in der Regel 3 Tage und die Menschen müssen pro Nase ca. 4000 Euro an die Schlepperorganisation bezahlen. Andere Segler sind hier zwischen den kanarischen Inseln wirklich solchen Booten begegnet. Was die Flüchtlinge nach den Auffanglagern auf Fuerteventura erwartet, ist ungewiß. Man kann sich glücklich schätzen, dass einem selbst die Welt offen steht, während andere aus krisengeschüttelten Regionen unverschuldet als Bittsteller dastehen.

Sonnenuntergang mit DelfinbesuchDer Tejde guckt aus den Wolken
Die Überfahrt nach Gomera bescherte uns wieder nur dünnen Wind. Dafür besuchten uns Delfine zum Sonnenuntergang und Schweinswale zum Sonnenaufgang. Gerade diese Momente sind die schönsten auf See. Dabei leuchteten die Inseln Teneriffa und Gomera noch in herrlichem Lila.Zweiter Advent auf See mit Christstollen Die ganze Nacht war es ruhig gewesen und kein einziges Schiff zeigte sich weit und breit. Als wir uns San Sebastian näherten, lief jedoch gerade eine Fähre aus und ein Kreuzfahrtschiff legte an.
Der Hafen von San Sebastian liegt vor einem farbenfrohen Felsen. Wie ein Hundertwasser-Motiv schmiegt sich der Ort daneben an die Berghänge. Unsere Ankunft war schon von "Hermann-Heinrich" angekündigt worden, weshalb gleich ein 3-köpfiges deutsches Empfangskomitee uns die Leinen abnahm. Wir hatten einen der begehrten innenliegenden Plätze zugewiesen bekommen, vermutlich, weil wir gleich für einen ganzen Monat bezahlt haben. Zugleich wurden wir bestens mit Tipps und Informationen versorgt sowie zum täglichen Treffen der Trans-Ocean-Mitglieder eingeladen.
Einlaufen in San SebastianBlick auf den Hafen von San Sebastian

Die nächsten Tage vergingen mit Installation einer neuen Wifi-Antenne, Ausbesserungsarbeiten am Schiff, Schule, Erkundung des Ortes, Spielplatz, Strand und Schnack mit den Stegnachbarn. Für die nächste Zeit wird die Wäsche wohl von Hand gewaschen werden müssen. Wir ließen uns von darin erfahrenen Wäscherinnen eine ausgereifte Technologie und das beste Waschmittel empfehlen und legten uns große Weinbottiche dafür zu. Die Co-Skipperin hegt die Hoffnung, dass auch diese Aufgabe ähnlich wie das Geschirrspülen zur Männersache wird.
Heidi von der "Soleil II" weihte mich in die Geheimnisse des Sauerteigs ein. Vorerst war es mir aber zu zugig und kalt dafür. Till und Marlene bekamen eine neue Frisur bei einer langfahrtsegelnden Friseurin. Die Berge hingen fast ständig in den Wolken und ließen keinen Zweifel, dass sich dort oben große Nebelwälder befinden.
Gomera bietet herrliche LandschaftenNebelwald
Erst nach 10 Tagen, kurz bevor die Weihnachtsurlauber sämtliche Mietwagen Gomeras blockieren, nahmen wir ein Auto um die Insel zu erkunden. Leider hatte der Sonnenschein am Morgen wieder getrogen und während der Fahrt hatten wir viel Nieselregen. Wir bekamen jedoch einen Eindruck von den Landschaften und Orten und freuten uns, dass Gomera sich bislang offensichtlich erfolgreich den Massentourismus vom Leibe gehalten hat. Trampen im FamilienpackWir nahmen Anhalter mit, die bereits seit 22 Jahren im Dezember hier Urlaub machen. Dass das Wetter sonst nie so schlecht war wie in diesem Jahr, wie sie uns erzählten, war dabei kein wirklicher Trost. Selbiges hörten wir nun schon seit Frankreich immer wieder. Zwei Tage später war endlich der Sonnenschein da und wir beschlossen spontan, mit dem Bus in die Berge zu fahren. Eine ca. 5 km lange Wanderung sollte uns zu einem großzügigen Spiel- und Picknickplatz bringen. Wir bemerkten mit Freude, dass es sich selbst mit Marlene schon gut wandern läßt. Rückzu probierten wir es mit Trampen im Familienpack. Ich stellte mich mit den Kindern der Größe nach sortiert an die Straße und wir hielten alle den Daumen raus. Promt hielt ein Auto mit einer Deutschen, die skeptisch fragte, ob das ein Witz sein solle. Obwohl sie an der nächsten Kreuzung abbiegen wollte, fuhr sie uns bis zu der Stelle, wo wir zur Not auch per Bus weitergekommen wären. Doch auch hier hatten wir Glück und wurden zu viert mitgenommen bis fast zum Hafen.

WeihnachtskonzertAm 18.12. besuchten Lars und ich ein Weihnachtskonzert, bei dem auch der örtliche thüringische Bootsbauer und der schweizer Segelmacher mitsangen. Außerdem trat ein großer Kinderchor quer durch alle Alterstufen auf und ein Bläserensemble von der Größe eines Sinfonieorchesters mit nicht weniger als 20 Klarinetten brachte mit Wiener Walzer, Radecki-Marsch und verjazzten Weihnachtsmelodien Stimmung in den Saal. Als besondere Überraschung für die Kinder hatten sich die Musiker alle rote Zipfelmützen aufgesetzt.

Die Weihnachtsvorbereitungen waren viel weniger hektisch als sonst. Wir haben eifrig Plätzchen und Pfefferkuchen gebacken Pfefferkuchenhaus(Vielen Dank für die vielen Rezepte, die uns erreicht haben), ein Hexenhaus gebaut, Sterne gebastelt und die aus Playmobil zusammengestellte Krippe mit Moos und Zweigen aus den Bergen geschmückt. Trotzdem war es bei den sommerlichen Temperaturen vor allem für uns Große eher schwierig, so richtig in Weihnachststimmung zu gelangen. Das änderte sich am 24.12., als ein richtiges Schmuddelwetter mit Regen und Wind einsetzte. Als ich dann drinnen im Schiffsbauch alles gemütlich dekoriert hatte, die Lichterkette in warmem Licht strahlte, der bunte Teller mit Biesdorfer Walnüssen, Mandarinen, Nürnberger Lebkuchen, Dominosteinen und den eigenen Plätzchen verführerisch zum Zulangen einluden, war es doch richtig Heilig Abend geworden.

Bunter TellerWeihnachtskrippe
Die Weihnachtsgeschenke paßten alle in den Sack des Weihnachtsmanns, der uns bei Einbruch der Dunkelheit besuchte. Der Wattebart wollte nicht so ganz halten und Till entlarvte ihn im Nachhinein als Werner, den Bootsbauer 3 Schiffe weiter. Ob Marlene auch schon ihre Zweifel hatte, war nicht zu erkennen, aber wir schärften Till ein, Marlene noch nicht die Illusion zu rauben. Es gab ein fröhliches Geschenke-Auspacken und Kartoffelsalat mit Würstchen.

Weihnachtsbaum von Omi ElfiWeihnachtsbaum von Omi GiselaWeihnachtsbaum der Marina

Am 25.12. strahlte wieder die Sonne. Statt der traditionellen Freyerschen Gans Kaninchenbraten gab es französische Entenkeulen mit leckerem Rotkraut. Am 26.12. kehrten wir nach Winkelmannscher Tradition vornehm ein.

Inzwischen war auch die deutsche Segelyacht "Christine" mit ihren Kindern angekommen, die wir in Oostende und dann in Arguineguin getroffen hatten. Till hielt sich mehr dort als bei uns auf, ging mit Britta an den Strand und guckte sich ab, wie man einen Adventskalender bastelt, den er mir stolz schenkte. Am Strand stand jetzt öfter mal das Wohnmobil einer deutschen Familie mit 4 Kindern, die sich auf einer der Inseln eine neue Existenz aufbauen will. Die Kinder hatten viel Spaß miteinander."Schwarze" am Strand

Silvester war schon lange eine Party unter den deutschen Seglern geplant. Trotz der langen Zeit, die wir nun schon in diesem Hafen lagen, hatten sich für uns noch kaum Kontakte ergeben, die über das freundliche "Guten Morgen" oder ein paar sachliche Fragen hinausgingen. Mit Kindern lebt man einfach in einer anderen Welt und mit Sehnsucht dachten wir an die Zeit in Marokko zurück, wo wir so viele Familien waren. SilvesterfeuerwerkSo saßen wir auch am Silvesterabend mit "Christine"s zusammen, genossen die schöne Aussicht von der Dachterasse und froren jämmerlich bei dem stetigen kühlen Wind. Ein Spieleabend auf einem der Schiffe wäre vielleicht die bessere Option gewesen. Mitternacht ging dann aber im Ort echt die Post ab. Zuerst gab es ein öffentliches Feuerwerk (und quasi keine privaten Knaller oder Raketen). Dann spielte eine Band bis zum Morgengrauen lateinamerikanische Rhythmen und alles tanzte. Die Gomeros waren sämtlich in Abendgarderobe erschienen: die Frauen in heißen kurzen Kleidern, die Herren in schwarzem Anzug, egal ob jung oder alt.Tanz ins neue Jahr Überall bildeten sich kleine Stehparties um geparkte Autos, aus deren Kofferräumen Sekt und Imbiss gezaubert wurde. Ein gefundenes 2-Euro-Stück setzte ich an einem der beiden zusätzlichen Imbißbuden in "Churros", einer Art Schmalzgebäck, um. Marlene war schon gegen 23 Uhr eingeschlafen und selbst beim Feuerwerk nicht munter geworden. Till feierte bis halb 2 mit und wollte immer noch nicht schlafen gehen. Ich hatte meine Hochzeitsschuhe angezogen und tanzte mit Lars noch bis halb 4. Silvester würden wir jederzeit wieder hierher kommen !

Die spanischen Kinder bekommen ihre Geschenke nicht zu Weihnachten, sondern erst von den heiligen drei Königen. Am 5.1. gibt es in allen großen Orten Drei-Königs-Umzüge, die ein bißchen an Karneval erinnern. DreikönigsumzugEs werden Süßigkeiten und Bonbons verteilt, die Könige ziehen in die Kirche und bringen dem Christkind in der Krippe ihre Geschenke dar. Zum Schluß gab es eine bunte Bühnen-Show von Kindergarten-Gruppen, Vereinen, Artisten und Sängern, die populäre Kinderlieder sangen. Dann drängten sich die Kinder auf die Bühne zu den Königen, um ihre Wunschzettel abzugeben für die Geschenke, die sie am nächsten Morgen vorfinden wollen. Wie so oft, hatten wir erst in letzter Minute von dem Umzug erfahren. Mangels genauer Anfangszeit, warteten wir mit vielen Einheimischen geduldig auf dem Kirchplatz und genossen die Atmosphäre, die zunehmende Unruhe und die letzten Sonnenstrahlen. Ältere Menschen beobachteten das Treiben vom Fenster aus.

Nach den Weihnachtsvorbereitungen und -Feierlichkeiten arbeiteten wir fleißig am Schiff, um es für die Atlantiküberquerung vorzubereiten. Die Lackschäden außen

TeddygeburtstagVerspäteter Nikolaus
am Rumpf und die kleinen, unvermeidlichen Roststellen an Deck wurden ausgebessert, Skifahren bei 25 Graddie Windsteueranlage, die Rollfockanlage und anderes auseinandergenommen und gewartet. Wir paßten einen windstillen Moment ab, um das Groß hochzuziehen und für die noch immer fehlende 3. Reffleine Maß zu nehmen. Die Lösung, wie man bei 4 Leinen mit 3 Umlenkrollen auskommt, hatte sich Lars schon ausgedacht und installiert. Der Mast bekam nun doch noch Maststufen, um bei der "Augapfel-Navigation" schneller eine erhöhte Ausguck-Position einnehmen zu können. Endlich wurde unser Bugkorb neu geschweißt. Die Backskiste und "die Werkstatt", die fast das komplette Bad belegt, wurden aufgeräumt, sehr zur Erleichterung der Bordfrau.
Die Verproviantierung erfolgte in mehreren Schritten: Konserveninventur, Konserven-Großeinkauf, Mehl-Großeinkauf , Gemüseeinkauf bei Brigittafrisches Obst und Gemüse, Wurst, Käse und Butter und zuletzt noch mal diverse Kleinigkeiten, die noch gefehlt haben oder schon wieder alle geworden sind.
Der Start-Termin wurde mehrfach verschoben: ursprünglich für ca. den 8.1. geplant, hieß es, unsere Kamera (die wir nach Berlin zur Reparatur mitgegeben hatten) würde uns am 10.1. mitgebracht werden. Daraus wurde nichts, aber nun sollte sie "innerhalb von 2 Tagen" per Kurier am 14.1. eintreffen. Leider blieb sie in Madrid beim Zoll hängen. Wir beschlossen, auf die Kamera zu verzichten, aber nun hielt uns das Wetter fest.Wanderung mit Marlene Zuviel Wind und Welle, wie sie jetzt von den Sturmtiefs in der Biskaya bis hierher schwappten, wollten wir uns für den Beginn der Reise nicht gleich antun. Wir faßten Sonntag, den 18.1. ins Auge, um uns dann doch lieber für Donnerstag, den 22.1. zu entscheiden. Aber wie das so ist, die Vorbereitungen waren immer noch nicht fertig, obwohl wir den ganzen Tag geschuftet hatten. "Tiggers" und Bert und Annette von der holländischen "Aventyr" hielten sich umsonst bereit, uns beim Ablegen zu helfen. Wir verbrachten noch einen gemütlichen Abend, bevor sie am nächsten Morgen ein 2. Mal vor uns den Hafen verlassen würden. Schließlich wurde es Samstag, der 24.1.2009, als wir endlich die Leinen loswerfen konnten.

Die Verzögerung des Zeitplanes gab uns Gelegenheit, ein weiteres Fest auf Gomera mitzufeiern. SchönheitsköniginnenAnlaß war der Namenstag des Heiligen Sebastian, des Namensgebers der Stadt. Am 17.1. trafen aus verschiedenen Dörfern Gomeras und der Nachbarinseln Folkloregruppen und bunte Umzugswagen ein. Singend und musizierend zogen sie durch die Straßen und gruppierten sich bei ihren Wagen, von denen Essen und Trinken heruntergereicht wurde. Selbst wir Touristen bekamen hier und da etwas ab und die wenigen kommerziellen Imbißbuden hatten es schwer. Viele trugen traditionelle Trachten und ein Nachwuchsproblem scheint es auch nicht zu geben. Es war eine fröhliche, entspannte Atmosphäre, wie wir sie in Deutschland auf Volksfesten noch nie erlebt haben. Echtes VolksfestAuf einer kleinen Bühne traten die Gruppen nacheinander auf, und die alte Frau, die uns eben noch Paella spendiert hat, tanzte mit einem riesigen Blech auf dem Kopf zur Musik ihrer Landsleute. Zwischen den Wagen war ein regelrechtes Wettmusizieren entstanden. Als sich am Abend alle müde gesungen hatten, konnte, wer wollte, noch die ganze Nacht zur Musik einer Live-Band tanzen.
Obwohl alle sich Mühe gaben, den entstehenden Müll in die vorgesehenen Säcke zu sammeln, machte der Wind noch allerhand Beute. Am nächsten Morgen (Sonntag !) war aber alles bereits weggekehrt und die Straßen mit Wasser abgespritzt, so dass der hübsche Ort wieder einladend wirkte. Die Kinder bemalen heimlich rohe EierAuch an den folgenden Tagen war noch allerhand los. Überhaupt scheint man auf den Kanaren gern und häufig zu feiern.

Am Samstag, den 24.01.2009 legten wir in San Sebastian auf Gomera ab und nahmen Kurs auf die Karibik. Le Marin auf Martinique haben wir uns als Zielhafen ausgesucht, da dort günstige Möglichkeiten sein sollen, die Vorräte wieder aufzustocken und sich ein Sonnensegel anfertigen zu lassen, was uns auf Gomera nicht geglückt war.
Wir rechnen mit 20 bis 25 Segeltagen. So lange waren wir bisher noch nie am Stück unterwegs gewesen. WolkenmalereienErstaunlicherweise blieb das Lampenfieber komplett aus.
Ruhig motorten wir in der Inselabdeckung gen Süden. Die Sicht war so gut, wie die ganze Zeit bislang nicht und der Teide von der Nachbarinsel Teneriffa gab eine herrliche Kulisse. Langsam zogen wir an den Felsenbuchten vorbei, sahen "El Cabrito", die ehemalige Hippie-Siedlung und jetzige "Öko-Ferienanlage", die nur zu Fuß oder per Boot erreicht werden kann, malerisch in seinem zerklüfteten Tal liegen.
Ich genoß die Farbspiele auf dem Wasser, die durch den blauen Himmel mit Schäfchenwolken hervorgerufen wurden. LeichtmatrosenVon Grau mit strahlendem Hellblau changierte es zu kräfigem Azur und Stahlblau. Maler müßte man sein !
Hinter der Insel erwischte uns der "Düseneffekt" (der Wind ist einige Stärken heftiger als im Gebiet allgemein) und unter 1. Reff und Genua 3 rauschten wir mit 7,5 Knoten bei halbem Wind und Querwelle dahin. Das war für den ersten Tag für meinen Geschmack zu viel, aber glücklicherweise ließ es über Nacht bereits nach. El Hierro versteckte sich in Dunst und Wolken und war nur zu erahnen. Unser Kurs schwankte wie der Wind, so dass wir die Lichter der letzten Kanareninsel bald hinter, bald neben uns hatten. Am Morgen kam endlich ein stetiger Nordost auf.Wellen und LichtAm 2. Tag hatte noch keiner richtig Appetit. Wir mümmelten ein paar Zwiebäcke, die Kinder mußten sich ein paar mal übergeben, ohne viel Aufhebens darum zu machen. Sie halfen sich auch gegenseitig. Man wollte am liebsten nur in Ruhe gelassen werden und die Stimmung war so grau wie der Himmel. Naja, das kennen wir ja inzwischen. Da muß man eben durch. Ich begann Till den spannenden Epos "Die Söhne der großen Bärin" vorzulesen, wo wir doch bald nach Amerika und zu echten Indianern kommen wollen.
Ab dem 3. Tag war Seekrankheit kein Thema mehr. Spätestens nach dem deftigen Mittagsessen ging es allen wieder prächtig und alle hatten gute Laune. Ein amerikanischer Frachter passierte uns in 3,5 Meilen Abstand. BugwelleWir hatten schon angefangen zu zweifeln, ob unser AIS-System noch funktioniert, weil wir bislang kein einziges Schiff in der Nähe hatten. Die Schule hatte heute nicht so gut geklappt und Till schrieb aufgrund seines schlechten Gewissens als Überraschung ganz allein in sein Schreibheft: "Ich will mit Papa Mamorkuchen backen." Wir waren so gerührt, dass wir tatsächlich noch einen Kuchen zustande brachten.
Die ersten Nächte blieben mond- und sternenlos. Hin und wieder regnete es (meistens zum Beginn meiner Wache). Das Plankton glitzerte nur wenig und das Wasser war tagsüber so grau wie die Ostsee. Die Wellen kamen immer noch von der Seite und die Schaukelei konnte einem auf Dauer auf die Nerven gehen. Keine Delfine besuchten uns. Selbstgebackenes BrotNichts von der Magie des Segelns weit und breit ! Auf der Übersegler-Karte waren unsere Fortschritte kaum zu erkennen. So viel Strecke lag noch vor uns, obwohl wir doch nun schon etliche Tage unterwegs waren.
Dafür machten wir es uns im Schiffsinneren gemütlich. Wir kuschelten ausgiebig, die Kinder bastelten uns Überraschungen und verwandelten das Vorschiff in ein Teddy-Paradies. Langeweile kommt mit Kindern nie auf. Da braucht nur eines der beiden ein Spiel wegräumen wollen um dabei die Perlendose umzukippen. Schon ist man wieder eine halbe Stunde beschäftigt. Die Kinder wirken sehr ausgeruht und Lars macht mit ihnen "Sport" im Vorschiff.
ObsttellerSo viel Frisches essen wir an Land nur selten. Hier war nun alles gebunkert und mußte weg, ehe es verdarb: die leckeren Sternfrüchte, Apfelsinen, Mandarinen, knackige Paprika, Äpfel, mehrere Abende lang Avocadomus. Nach einer Woche wurden die Bananen reif. Einige Tage lang gab es Bananen in allen Variationen. Die letzten gehen über Bord. Braun geworden wollte sie keiner mehr essen. Unsere Kalkulation scheint ganz gut aufzugehen. Alles Essen und Kochen ist anstrengend bei der Schaukelei. Wir haben gelernt, Getränke am besten in Längsachse des Schiffes einzugießen, um Überschwemmungen zu vermeiden. Das Essen nimmt bei uns nicht den Stellenwert ein, wie bei reinen Erwachsenen-Crews, wo es oft der Höhepunkt des Tages ist. Bei uns sind Schule und Begebenheiten mit den Kindern entscheidender.
Dieser lange Törn ist eine Erfahrung im eigentlichen Sinne des Wortes. Sonne und RegenWir erfahren uns die Strecke nach Amerika, die im Flugzeug nur einen halben Tag dauert. Drei Wochen - diesen Zeitraum konnten selbst wir Erwachsenen uns nicht vorstellen. Die zweite Woche beschehrte uns mehr Wind und Schaukelei. Manchmal kommen mir die Schiffsbewegungen vor wie Skilaufen auf schwarzer Piste: "Schwung links - Schwung rechts - Schwung links - Schwung rechts". Dazwischen immer kurz das Gefühl der Schwerelosigkeit. Manchmal fühlt es sich mehr an wie im ICE: ein gleichmäßiges Gefühl, schnell unterwegs zu sein, Mysthischer Sonnenuntergangmit kurzem Ruck zur ein oder anderen Seite, wie beim Gleiswechsel. Wenn es heftig kommt, dann gleicht es eher einem Fahrgeschäft auf dem Rummel, bloß dass man nach der ersten Runde nicht aussteigen kann. Im Schiff rumpelt und klappert es in allen Schapps wie ein Gemischtwarenladen bei Erdbeben. Die Kinder spielen "Schlittschuhlaufen" auf Socken und rutschen von einer Seite des Salons zur anderen, bis ich es aus Sicherheitsgründen untersage.
Am 11. Tag auf See nutzen wir den morgendlichen Sonnenschein und machen ein Waschfest im Cockpit. Die Bordfrau bekommt sogar die Haare gewaschen und fühlt sich gleich viel besser. Mit Süßwasser werden die "Frauen" zum Schluß abgespritzt.

Nachts war ein ganz besonderer "Stern" aufgegangen. Alle Mann an DeckErst funkelte er gelblich mit ein bißchen rot, später deutlich grün. Da er sich auch nicht über den Horizont erhob, blieb irgendwann kein Zweifel mehr, dass es sich um ein anderes Segelboot handeln mußte. Bei Sonnenaufgang hatte es uns überholt und seine Segel verschwanden vor unseren Blicken. Unser Funkspruch blieb unbeantwortet. Schade !

Nach 12 Tagen war Bergfest - die Hälfte der Meilen sind geschafft. Erst die Hälfte?! Wir feiern mit Schokoladenpudding zum Abendbrot. SonnenaufgangDer Tag war anstrengend. Von irgendwoher haben sich große Wellen aufgebaut ohne, dass der Wind wesentlich zunimmt. Das bedeutet noch mehr Geschaukel. Mittags waren wir mit dem amerikanischen Frachter "Laura" auf Kollisionskurs. Es ist bereits das 2. Mal, dass wir ausweichen müssen. Merkwürdig, wo wir im Schnitt nur ca. alle 2 Tage überhaupt ein Schiff treffen oder per AIS/Radar erfassen. Die Wellen sind so hoch, dass sie den ganzen Frachter einfach "verschlucken". Der Anblick prägt sich mir ein und warnt mich, Katzenwäschebeim Ausguck wirklich wachsam zu sein. In der Regel kündigen sich die "Großen" Schiffe schon Stunden vorher durch Hupen unseres aktiven Radarreflektors an. Nicht immer bekommen wir sie überhaupt auf den Bildschirm, geschweige denn zu Gesicht. Manchmal fragen wir uns, wozu wir überhaupt regelmäßig Wache gehen. Man könnte sich auch einfach auf die Technik verlassen. Nur den Segler hätten wir dann übersehen, aber der paßt ja auch noch auf und fährt einen ähnlichen Kurs wie wir, so dass Annäherungen sich über längere Zeiträume erstrecken.

Nach 13 Tagen sichten wir das erste Mal auf dieser Reise Delfine. Fliegender FischSie sind recht klein und auch bald wieder verschwunden. Dafür gibt es jetzt regelmäßig fliegende Fische. Einige kleine landen unbemerkt auf unserem Deck. Die größeren fliegen durchaus mehrere Meter durch die Luft, ehe sie wieder im Wasser verschwinden. Beim ersten Mal hatte ich sie noch für Möwen gehalten und mich gewundert, warum sie nicht wieder auftauchen. Echte Möwen sehen wir auch gelegentlich. Wie können sie nur so weit von Land entfernt leben?
Das Anglerglück läßt auf sich warten. Tagelang schleppen wir die Angel nun schon hinterher, jeden Tag probieren wir es mit anderen Ködern, Gewichten, lassen mal mehr mal weniger Leine raus... Eines Tages ziehen wir sie ein und entdecken den sauber abgenagten Unterkiefer eines angebissenen Fisches. Petri heilDen hat sich also wer anders geholt. Immerhin scheint es Fische zu geben und sie beißen auf unseren Köder. Keine 1 1/2 Stunden später zappelt sichtlich einer an unserer Angel. Eifrig filme ich das Geschehen in Vorfreude auf das leckere Abendbrot, während Lars die Leine einholt. Aber da haben wir uns wieder zu früh gefreut. 10m vorm Schiff reißt sich der Bursche los, vielleicht ein Weißer Marlin. Schade!
Unsere Atlantiküberquerung geht zu Ende, ohne dass wir frischen Fisch in der Pfanne hatten.

Die letzte Woche nehmen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit ständig zu. Wir nähern uns merklich unserem tropischen Ziel. Immer noch gibt es Regenschauer und Salzspritzer an Deck, die uns Zuflucht im Schiffsinnern suchen lassen. Die Kinder hören sämtliche Kinder-CDs rauf und runter, ich schaffe es immerhin, einen dicken Wälzer zu lesen. Till macht fleißig jeden Tag Schule einschließlich Wochenende und freut sich auf die dadurch extralangen Ferien mit den Großeltern. Marlene studiert eifrig ihr Bastelbuch und kreiert die schönsten Kunstwerke, mal mit mir, mal mit Papa, mal mit Till, mal ganz allein.Frühstücksschüssel Ich bekomme von den Kindern eine schöne neue Perlenkette. Abends wird im Vorschiff herumgetobt, gekitzelt und Kissenschlacht gemacht (Papas Resort). Die Kinder klettern auf die Steuersäule und spielen Cowboy mit selbstgeknüpften Steigbügeln. Wir spielen Dame, Halma, Fuchs und Hühner und was die magnetische Spielesammlung sonst so her gibt. Rommé spielen ist bei der Schaukelei aussichtslos, da die Karten ständig verrutschen.
Wir backen noch einmal Plätzchen. Die Zutaten für Kokosmakronen haben wir alle an Bord. Bloß was machen wir mit den Eigelb? Natürlich Vanillekipferln in freier Variation nach den 4 Rezepten, die uns vorliegen. Während uns letztere glücken und munden, kippt eine Welle die 4 Eiweiß über Salontisch und -bank. Na, dann eben keine Kokosmakronen !

Wir sind keine Rallye gefahren, haben insbesondere nachts oft vorsorglich gerefft, um der Freiwache nicht mit zusätzlichen Manövern den Schlaf zu rauben. "Wind und Welle im Ohr"Haben fürs Ausreffen gewartet, bis der Partner ausgeschlafen hatte... Zum Ende mußten wir dann bremsen, um nicht bei Dunkelheit die unbekannte Küste zu erreichen. Ich fand es ziemlich bizarr, selbst am letzten Tag wie schon seit Wochen nichts als Wasser um mich erblickt zu haben und trotzdem zu wissen, dass wir am nächsten Morgen Croissants kaufen können.
Die ersten Lichter von Martinique erblickten wir am 16.02.09 um 01.11 Uhr Ortszeit nach 22 Tagen und 16 Stunden. Das Einlaufen in Le Marin gelang problemlos. 9.30 Uhr Ortszeit hatten wir am Steg der Marina festgemacht und 45 Minuten später entdeckten wir die Großeltern auf dem Weg zu Zoll und Marinabüro, die ebenso wie wir vor Wiedersehensfreude jubelten.

Das letzte Türchen der Überfahrts-Adventskalender war leergenascht. Der erste Ozean liegt hinter uns. Was für ein Gefühl!
Wir möchten uns an dieser Stelle ganz besonders bei Norbert bedanken, der uns über Funk die ganze Zeit mit aktuellen Wetterinformationen versorgt und den Draht zur Außenwelt gehalten hat.

Wie es uns in der Karibik weiter ergeht, erfahrt ihr im nächsten Kapitel.

 

zurück nach oben