Wann genau läßt sich schwer bestimmen, aber auf jeden
Fall begann die Planung für diese Reise schon viele Jahre vor dem
Start. Klar war, dass es eine Reise mit Kindern werden sollte und der
Start mit dem ersten Einschulungstermin gegeben war. Zwei oder drei
Jahre vorher, sollte das Schiff gekauft werden. So haben wir also 2004
angefangen ernsthafter nach Schiffen zu suchen, in 2005 erste Schiffe
besichtigt und schließlich 2006 unsere "Spica" gefunden. Das war so
etwas wie "Liebe auf den ersten Blick".
Da wir ohnehin wegen der Schiffssuche noch keine
konkreten Sommerurlaubspläne für 2006 hatten, haben wir also gleich mit
dem Schiff unser Urlaubsquartier gehabt und drei schöne Wochen bei
karibischem Wetter in Krummin auf Usedom verbracht. Wir haben uns mit
den Kindern an Bord eingelebt und sind vom Schiff aus täglich an den
Ostseestrand geradelt. In der dritten Woche sollte neben Terminen beim
Maschinenfritze, Segelmacher und der Werft auch gesegelt werden, wegen
Windmangel sind jedoch nur wenige Segelmeilen daraus geworden. Bei
schönster Herbstsonne haben wir unsere "Spica" dann ins Winterlager
nach Wolgast geschippert.
Im Frühjahr 2007 standen umfangreiche Arbeiten auf dem
Programm. So wurden u.a. die Elektrik teilweise erneuert, ein neuer
Spiritusherd mit Ofen eingebaut, die Vorschiffskojen verlängert und ein
neues WC mit Fäkalientank montiert. Nach einigen Verzögerungen mit der
Werft und dem Einschalten eines Gutachters war die "Spica" dann endlich
Ende Juni im Wasser. Im Juli gab es einen Herren-Törn mit den fleißigen
Instandsetzungshelfern Jörg, Marco und Kmochi, und im August haben wir
unsere erste Tour mit dem Kindern Rund-Rügen unternommen. Bei diesen
Fahrten wurde die Bordelektronik verknüpft, was selbst von Profis eine
vielstündige Tüftelei erfordert. So einfach wie die Versandhäuser oder
Fachgeschäfte immer tun ist es im Detail an Bord eben doch nicht. Die
Windsteueranlage wurde mit Erfolg getestet, ebenso wie die der neue
Segelsatz. Bei schönster Herbstsonne ging es diesmal nach Neuhof bei
Stralsund ins Winterlager.
Im Frühjahr 2008 zeigten sich dann einige Mängel bei den
Werftarbeiten vom Vorjahr. Diese wurden ohne viel Theater, aber in einer
langwierigen Prozedur von der Werft nachgearbeitet. Für die Reise gab
es dann noch einen kompletten Satz neue Batterien, einen neuen
Ladeverteiler für die Lichtmaschine, ein neues Navtex-Gerät und einen
aktiven Radarreflektor. Weiterhin wurden Deck und Cockpit neu
gestrichen, das Antifouling erneuert, zusätzliche Stauluken in die
Bodenbretter geschnitten, die neue Kühlbox eingebaut, ein neuer
Rudergängersitz angefertigt, zusätzliche Regale eingebaut, eine
spezielle Feuerlöschöffnung in den Maschinenraum geschnitten, neue
Feuerlöscher angeschafft, ein Kettenstopper an Deck montiert, das
Bananaboot angeschafft und ... . Das alles war nur möglich, weil wir
unsere Kinder in den letzten Wochen vor der Abreise bei den Großeltern
immer in besten Händen wußten. Ohne Rückhalt in der Familie ist so ein
Vorhaben mit Kindern wohl kaum zu schaffen. Dafür an dieser Stelle
nochmals herzlichen Dank. Wir hätten noch ewig am Schiff weiterbasteln
können, aber man muss einfach mal kurz eine Pause machen, losfahren und
kann dann unterwegs wieder die Bastelei (allerdings unter erschwerten
Bedingungen) fortsetzen. Wer damit nicht klarkommt, der sollte besser
zu Hause bleiben. Ein Schiff wird nie fertig, sondern kommt den
Vorstellungen der Eigner nur immer ein wenig näher.